Inflation unter Kontrolle, aber Risiken bleiben: Was bedeutet das für die Hypothekarzinsen?
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat bei ihrer ersten Zinssitzung 2025 für eine Überraschung gesorgt und den Leitzins erneut gesenkt: von 0.50 % auf 0.25 %. Als Hauptgründe nennt die SNB den geringen Preisdruck sowie die nach wie vor bestehenden Abwärtsrisiken für die Inflation. Zwar dürfte eine expansivere Fiskalpolitik in Europa mittelfristig positive Impulse liefern, doch geopolitische Spannungen und insbesondere neue Handelsbarrieren aus den USA dämpfen den globalen Ausblick.
Die mittelfristige Inflationsprognose der SNB bewegt sich bereits im unteren Bereich ihres Zielbandes von 0 bis 2 %. Ohne Zinssenkung wäre sie gar weiter gesunken. Deshalb bleibt die SNB bereit, bei Bedarf weitere geldpolitische Massnahmen zu ergreifen – inklusive Interventionen oder gar einer Rückkehr zu Negativzinsen.
Konjunkturausblick: Binnennachfrage als Stabilisator
Die Exportdynamik der Schweiz wird 2025 durch die internationalen Rahmenbedingungen gebremst, insbesondere durch höhere US-Zölle und eine abkühlende globale Nachfrage. Eine wichtige Stütze bleibt die Binnennachfrage, die vom weiterhin robusten Arbeitsmarkt und moderat steigenden Löhnen getragen wird. Dennoch dürfte sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr abschwächen.
Die Teuerung bleibt in der Schweiz weiterhin tief: Für 2025 rechnen wir mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von rund 0.3 %, 2026 dürfte sie gemäss Prognosen auf 0.8 % steigen.
Zinsen: Stabilisierung auf tiefem Niveau – mit Abwärtspotenzial
Die SNB dürfte ihren Leitzins bei 0.25 % belassen, solange keine neue Wachstumsdelle oder ein rasanter Inflationsrückgang erfolgt. Kurzfristig erwarten wir bei den Swapsätzen kaum Bewegung. Sollte sich der Franken erneut aufwerten oder die EZB ihre Zinsen deutlicher senken, wäre auch eine nochmalige Senkung durch die SNB nicht ausgeschlossen.
Langfristige Zinsen, insbesondere der 10-jährige CHF-Swapsatz, zeigen sich nach einem vorübergehenden Anstieg zuletzt wieder stabil. Auf Jahressicht erwarten wir lediglich einen leichten Anstieg auf rund 0.8 %. Das dürfte auch die Entwicklung der langfristigen Festhypotheken beeinflussen: Ein starker weiterer Zinsanstieg scheint im aktuellen Umfeld wenig wahrscheinlich.
Fazit für Hypothekarnehmer
Wer in naher Zukunft eine Hypothek abschliessen oder verlängern will, darf sich weiterhin über ein historisch tiefes Zinsumfeld freuen. Die Unsicherheiten bleiben zwar bestehen, doch eine abrupte Zinswende nach oben ist derzeit nicht in Sicht. Ob SARON oder Festhypothek: Der Zeitpunkt bleibt günstig – eine individuelle Beratung und regelmässige Marktbeobachtung bleiben jedoch essenziell.
Wir von HYPOPARTNER verfolgen die Entwicklungen laufend und unterstützen Sie dabei, die optimale Finanzierungsstrategie für Ihre Immobilie zu finden.
Aktuelle Zinssätze von HYPOPARTNER per 15.04.2025
SARON-Hypothek
ab 0.76% (SARON 0.21% + Marge 0.55%)
Festhypothek 3 Jahre
ab 0.92%
Festhypothek 5 Jahre
ab 1.11%
Festhypothek 10 Jahre
ab 1.44%
Festhypothek 15 Jahre
ab 1.56%