Kann ich im aktuellen Marktumfeld meine Hypotheken kostenlos auflösen?

Mit dem Ende der Negativzinsen gibt es nun wieder attraktivere Zinskonditionen am Schweizer Markt.

Ein Finanzinstitut finanziert klassischerweise eine Hypothek mit den Kontoguthaben der Sparer. Alternativ oder kombiniert kann eine Bank sich über den Kapitalmarkt refinanzieren. Diese Art von Refinanzierung ist kostenintensiver dafür sichert man sich über die Laufzeit der Hypothek ab.

Der Swap-Satz ist der effektive Zinssatz den man am Kapitalmarkt für unterschiedliche Laufzeiten für den jeweiligen Anbieter von Hypotheken zahlt. Darauf werden die Risikokosten und die Kundenmarge gerechnet und so erhält man den Kunden Zinssatz für die entsprechende Laufzeit von Hypotheken.

Aktuelle Übersicht Swap Interest Rates CHF / Schweiz

Quelle: UBS Quotes

Gibt es eine Möglichkeit, dass ich aufgrund der aktuellen Marktlage meine Hypotheken kostenlos auflösen kann?

Es gibt immer wieder Gründe für die Auflösung einer Hypothek, beispielsweise beim Verkauf eines Eigenheims oder bei einer Scheidung/Trennung.

Die Bank rechnet bei der Auflösung einer laufenden Festhypothek die Restlaufzeit, die Refinanzierungskosten, die Kundenmarge und den Wiederanlagesatz am Kapitalmarkt ein.

Aufgrund des Zinsanstieges kann die Bank das Geld nun, je nach Hypothekarvertrag, attraktiver am Kapitalmarkt anlegen und erzielt je nach Auflösung Gewinn.

Je nach Marktsituation und für Hypothekarnehmer, die von weiter ansteigenden Zinsen in der Schweiz ausgehen, kann die Auflösung Sinn machen um eine neue Hypothek abzuschliessen.

Wie sieht die internationale Lage hinsichtlich Inflation und Zinsen aus?

Die Schweiz hat im Gegensatz zum Ausland eine tiefere Inflation. Ein starker Franken macht importierte Güter günstiger oder mindert zumindest die Teuerung. Auch die restriktive Geldpolitik der Schweizer Nationalbank, die früh auf die Inflationssignale reagiert hat, hat die Inflation im Land gebremst.

Vor allem die hohen Energiepreise tragen einen Grossteil zu der Inflation weltweit bei. Durch den Anstieg der Kreditzinsen werden die Mieten verzögert hochgehen. Die Mieten machen einen Grossteil der Inflation aus, was zu einem Anstieg der Inflation im nächsten Jahr führen könnte. Auch eine dramatische Situation im Winter mit den Energiepreisen könnte zu einer hohen Inflation führen.

Es ist wichtig sich diesbezüglich beraten zu lassen und verschiedene Szenarien zu analysieren und zu besprechen. Gerne stehe ich Ihnen diesbezüglich zur Verfügung.

HYPOPARTNER – Dario Sauter

+41 71 508 55 65

dario.sauter@hypo-partner.ch

Aktuelle Übersicht der Inflation / Leitzins der Nationalbanken / Zinssätze am Kapitalmarkt

Quelle: UBS Quoteseine

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Was geht aktuell am Hypothekarmarkt ab und was muss ich beachten?

Die Zinssätze weltweit haben dieses Jahr eine stärkere Aufmerksamkeit erhalten als in den vergangenen Jahren. Weltweit und jahrelang waren die Zinssätze unter 0% und es gab kaum Veränderungen bei den Zinssätzen für Festhypotheken.

Hat man im letzten Jahr noch eine Hypothekarofferte für einen Kunden erstellt und dieser wollte vielleicht noch etwas nachdenken oder das Ganze in Ruhe in der Familie besprechen war das alles kein Problem. Auch 3 oder 4 Wochen später war der Zinssatz noch derselbe.

Heutzutage kann man das vergessen. Täglich ändern sich die Zinssätze und die Offerten für Festhypotheken und auch beim SARON hat man bei der Marge angezogen. Unter 0.65% geht aktuell kaum was, auch bei Kunden mit guter Bonität und wenig Risiko.

Die besten Marktzinsen bei einer 3-Jährigen Festhypothek erhält man aktuell ab 2.01%, bei 10 Jahren ab 2.40%. Die Differenz ist nicht gross zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Festhypotheken.

Die Käufer:innen von Wohnungen und Eigenheimen zögern vermehrt aufgrund des happigen Anstiegs der Hypothekarzinsen liegt die Kalkulation der Fixkosten auf einem ganz anderen Niveau als noch vor einem Jahr. Aber auch die Mieten kommen unter Druck.

Werden die Mieten nun steigen?

Der hypothekarische Referenzzinssatz bestimmt, wie Änderungen der Hypothekarzinsen Mietzinsanpassungen im Rahmen des Mietrechts gestatten.

Bei einem Anstieg des Referenzzinssatzes dürfen gemäss Mietrecht auch die Mieten angehoben werden. Eine Erhöhung des Referenzzinssatzes wird erstmals im März 2023 erwartet, von 1.25% auf 1.50%. Mit dieser Erhöhung kann die Miete um ca. 3.00% erhöht werden. Zudem darf die Inflation seit der letzten Mietzinsanpassung berücksichtigt werden.

Im Herbst 2023 wird bereits die nächste Erhöhung des Referenzzinssatzes erwartet auf 1.75 Prozentpunkte. Mit der Inflation zusammengerechnet werden die Mieten voraussichtlich im nächsten Jahr um 7 bis 8% steigen.

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